Diese 3 Sportarten pflegen ein sehr enges Verwandtschaftsverhältnis und gemeinsame Wurzeln, die weit zurückreichen. Die Anfänge finden sich bei den Zirkus- und Varietéathleten, Ende des 19ten bis Anfang des 20ten Jahrhunderts. Zu dieser Zeit gab es Männer wie Arthur Saxon, Georg Hackenschmidt und Hermann Görner, die neben ihren Kraftakten auch den dementsprechend trainierten Körper zur Schau stellten.
Ein Mann namens Eugene Sandow, ebenfalls ein sogenannter „Old-Time-Strongman“, war der Erste, der mit Übungen gezielt seinen Körper entwickelte und diesen bei seinen Auftritten in den Vordergrund stellte. Dies war eine neue Entwicklung, bislang galt es doch, höchstmögliche Gewichte zu bewältigen und ein daraus kräftig entwickelter Körper, war lediglich ein willkommenes Beiprodukt, jedoch nicht der Zweck an sich.
Sandow wird daher auch als Vater des modernen Bodybuilding bezeichnet. Bei dieser Sportart steht die Entwicklung des Körpers im Vordergrund und nicht - wie im Kraftdreikampf und Gewichtheben - die Bewältigung von höchstmöglichen Lasten in ausgewählten Disziplinen. Dennoch bestand zur Zeit Sandows, bis Ende der 40er und Anfang der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts, ein enges Verhältnis zwischen einer muskulösen Physis und Körperkraft. So hatten die Teilnehmer der ersten Bodybuilding-Veranstaltungen neben Ihrer Bühnenpräsenz auch athletische Leistungen zu verbringen: sei es das Heben von Gewichten oder aber auch Übungen wie z.B. Handstand oder Spagat. Erst danach wurde eine komplette Trennung, hin zu reinen Dar- und Zurschaustellung des entwickelten Körpers, vollzogen.
Der bekannteste Bodybuilder ist Arnold Schwarzenegger, der Anfang bis Mitte der 1970er Jahre der erfolgreichste Vertreter dieser Sportart war und sogar noch 5 Jahre nach seinem damals letzten Wettkampf, im Jahr 1980, den höchsten erzielbaren Titel, „Mr. Olympia“, für sich verbuchen konnte.
Das olympische Gewichtheben, wie es heute mit den beiden Disziplinen Reißen und Stoßen ausgeübt wird, entstand gegen Ende des 19ten Jahrhunderts und bestand bis Ende der 1920er Jahre aus vielen Disziplinen, die u.a. auch einarmig durchgeführt wurden. Danach wurden diese auf 3 Disziplinen eingeschränkt, neben den beiden noch heute existierenden, gab es auch noch das Umsetzen und Drücken als dritte Disziplin, die jedoch nach den Olympischen Spielen 1972 abgeschafft wurde.
Das Gewichtheben ist als einzige der drei Sportarten olympisch. Bis in die 1970er und teilweise 1980er Jahre war das Gewichtheben in Österreich sehr verbreitet und konnte damals in vielen der sogenannten „Wirtshäusern“ ausgeübt werden.
Der Kraftdreikampf (engl. Powerlifting) besteht aus den Übungen Kniebeuge, Bankdrücken und Kreuzheben. Vor allem das Kreuzheben hat eine lange Tradition, ist doch das Aufheben eines schweren Gewichts vom Boden seit Menschengedenken ein Kraftakt. Nicht umsonst wird diese Übung daher als die „Königsdisziplin“ des Kraftdreikampfs bezeichnet. Die Kniebeuge und vor allem das Bankdrücken, kamen erst relativ spät zu ihrer heutigen Popularität, was vor allem für letztere Übung gilt.
In wohl jedem Fitnesscenter der Welt, wird diese Übung von einer großen Mehrheit seiner Mitglieder ausgeübt. Entstanden in den 50er und 60er Jahren des 20ten Jahrhunderts, wurde das Powerlifting in den USA schnell populär und löste in seiner Beliebtheit, obwohl keine olympische Disziplin, dort bald das Gewichtheben ab. So wie Arnold Schwarzenegger als Österreicher im Bodybuilding sehr erfolgreich war, gab es vor allem in den 1990er Jahren einige, sehr erfolgreiche heimische Powerlifter, die hohe Titel erringen konnten.
Was unterscheidet diese Sportarten nun untereinander?
Bodybuilding ist, wie bereits erwähnt, eine Sportart in der es darum geht, den Körper möglichst weit im Hinblick auf gewisse Kriterien, wie Muskelmasse, Definition, Symmetrie und Proportionen zu entwickeln und bei Wettkämpfen zur Schau zu stellen.
Beim Gewichtheben werden in den beiden Disziplinen die bewältigten Lasten gewertet. In dieser Sportart ist zwar einerseits die Kraft sehr wichtig, andererseits sind ebenfalls Technik, Koordination und Schnelligkeit wichtige Komponenten, die das Gewichtheben so vielseitig werden lassen.
Beim Powerlifting hingegen steht die reine Maximalkraft im Vordergrund. Andere Komponenten sind zwar auch wichtig, wenn auch nicht so ausgeprägt wie beim Gewichtheben. Sie ist jene Kraftsportart, bei der die Maximalkraft am besten ermittelt wird.